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Baugeschichte der Burg Neu-Eberstein:
Die Burg Neu-Eberstein liegt auf einer Felsnase, 130 m über der Murg. Im Norden, Osten und Süden ist sie durch steile Abhänge gesichert, der Zugang von Westen ist ungeschützt.
Die ältesten Teile der Burg stammen noch aus dem 13. Jahrhundert: Der mächtige, 12 m hohe Mauerzug, der die Anlage gegen Westen sicherte, der sogenannte Mantel (3), der Stumpf des Bergfrieds (4) und die Kerne der alten Außenmauern (5). Bereits 1278 wird auch eine Kapelle erwähnt (6), die heute nicht mehr existiert. |
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Skizze von Neu-Eberstein um 1689, nach einer Zeichnung im Generallandesarchiv Karlsruhe Die Skizze zeigt, wie die Burg früher aussah.
Gut erkennbar die hohe Westmauer mit dem Bergfried, dahinter Wohngebäude, davor eine niedrigere Mauer, rechts im Anschluss daran das alte Haupttor. So sah die Burg im Mittelalter aus. Im 16. Jahrhundert wurde die Befestigung nach Westen erweitert. Graf Wilhelm IV. schob einen neuen Mauerring nach Westen vor, baute einen neuen Eingang und den kleinen runden Wehrturm links vom alten Tor. Das heutige Torhaus entstand um 1605. Über dem Tor ein Gusserker (s. Foto links). Im Gewölbe des Tores befindet sich ein Loch, um Pecheimer hochzuziehen, neben dem Tor Schießscharten in Brillenform. |
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Letzter militärischer Einsatz im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 Nach dem Aussterben der Ebersteiner 1660 fiel Neu-Eberstein an Baden und wurde für landwirtschaft- liche Zwecke genutzt. 1689 spielte die Burg aber noch einmal eine Rolle im Pfälzischen Erbfolge- krieg. Maria Franziska, die Markgräfin von Baden, floh mit ihrem Sohn und der badischen Regierung 1689 vor den Franzosen aus Baden-Baden nach Neu-Eberstein. Als Baden-Baden zerstört worden war und die Lage zu unsicher wurde, brachte die Markgräfin sich und ihren Sohn in Richtung Ulm in Sicherheit. Erst 1691 konnten die Franzosen die Schwarzwaldlinie umgehen. Nun wurde auch Gernsbach niedergebrannt.
Die Burg wird zum Schloss Im 18. Jahrhundert verfiel Eberstein immer weiter. Bis Markgraf Carl Friedrich von Baden das Gemäuer seinem Sohn Friedrich schenkte, der es 1803 vom badischen Baumeister Friedrich Weinbrenner im neugotischen Stil umbauen ließ. Dabei wurde der burgartige Charakter zugunsten moderner Wohnansprüche aufgegeben. Die Burg wurde zum Schloss. 1829 kaufte es Friedrichs Halbbruder Markgraf Leopold vom badischen Staat und gestaltete die Innenräume neu. Er ließ die kostbaren spätmittelalterlichen Glasfenster aus Düren bei Sinsheim (Kraichgau) und aus Ottersweier einbauen, die sich nun in den Landesmuseen in Karlsruhe und Stuttgart befinden.
Nebengebäude 1838 entstand der Marstall (das heutige Restaurant) mit dem gotischen Saal im Untergeschoss (erbaut von Johann Belzer aus Weisenbach nach einem Entwurf, der früher fälschlicherweise dem Weinbrenner-Nachfolger Heinrich Hübsch zugeschrieben wurde). Nördlich vom Torhaus Verwalterwohnung und Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert. Früher markgräflicher Weinverkauf, heute Hotel.
Wahrzeichen auf der Wehrmauer Im 16. Jahrhundert kam, als nachträgliche Erklärung des Familiennamens, auch der Eber ins Wappen der Ebersteiner. Der Eber aus Sandstein entstand Ende des 18. Jahrhunderts nach einem antiken Vorbild. Er ist ein Werk des Mannheimer Hofbildhauers Peter Anton von Verschaffelt, der auch die Statue des Erzengel Michael auf der Engelsburg in Rom schuf. |
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Ausführlicherer Überblick siehe auch neue Broschüre der Stadt Gernsbach als PDF-Datei: Schloss Eberstein
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