Demokraten und Revolutionäre gegen Reaktionäre und „Vernünftige“. Neues Buch beleuchtet das politische und soziale Leben in Gernsbach 1848/49.
Die Biografien einzelner Bürger stehen im Mittelpunkt des neuen Buches „Die Revolution in Baden. Gernsbach 1848/49“ von Cornelia Renger-Zorn. Warum schloss sich Polizeiwachtmeister Wilhelm Rothengatter der Revolution an? Was motivierte den jüdischen Händler Benedikt Kaufmann, sich für mehr Demokratie einzusetzen? Aus welchem Grund verweigerte sich der Murgschiffer Wilhelm Grötz dem Fortschritt? Mit Hilfe von Quellen aus dem Generallandesarchiv in Karlsruhe und dem Stadtarchiv Gernsbach geht die Autorin diesen Fragen auf den Grund.
Das Buch bietet zunächst einen kurzen Überblick über die Vorgeschichte und die 1848/49 vorherrschende politische Großwetterlage, bevor in 30 Kapiteln die wichtigsten Entwicklungen in Gernsbach dargestellt werden. Angenehm für den Leser ist dabei, dass er die einzelnen Kapitel nicht unbedingt der Reihe nach lesen muss. Anhand des Überblicks am Anfang ist jedes Kapitel für sich gut verständlich. Es schließt sich eine Liste von Kurzbiografien zu den wichtigsten Demokraten und Reaktionären an, angefangen von Bürgermeister Carl Drissler über Ratsschreiber Raphael Weil bis zum Amtsrichter Ludwig Dill. Schließlich wird auch die Rolle der „Vernünftigen“ anhand von Carl Drissler junior und Casimir Rudolph Katz betrachtet und überlegt, was geschehen wäre, wenn damals alle nach deren Kriterien gehandelt hätten und was das für Auswirkungen möglicherweise bis heute gehabt hätte. Die demokratische Revolution von 1848/49 ist Vorbild für unsere moderne freiheitliche Grundordnung. Daher wird sie auch über das Jubiläumsjahr 2024 hinaus relevant bleiben.
Das Buch „Die Revolution in Baden. Gernsbach 1848/49“ (ISBN 978-3-9825957-6-4, erschienen im Verlag „Badner Buch“, Rastatt, www.badner-buch.de, ist beim Verlag oder über den örtlichen Buchhandel erhältlich. Zusätzlich erscheint ein Begleitheft zum Revolutionsspiel im Rahmen des Altstadtfests Gernsbach 2024, erhältlich beim Verlag oder beim örtlichen Buchhandel. |